Am Montagabend versammelten sich zahlreiche Interessierte im Gasthaus Rieschen. Zu Beginn sprach der Landtagskandidat für den Stimmkreis Altötting Thomas Schwemmbauer. Er berichtete über die Geschehnisse im Erstaufnahmelager Waldkraiburg. Dort kam es zu schweren Tumulten, die einen Großeinsatz von Polizeikräften erforderten.
Ihm schloss sich der Landtagskandidat für den Stimmkreis Berchtesgadener Land Jens Schosnowski an. Sein thematischer Schwerpunkt ist der Wohnungsbau. Die Mietpreisbremse könne nicht die beabsichtigte Wirkung entfalten. Billigeren Wohnraum gebe es nur, wenn das Angebot zunähme und die Baukosten sinken würden. Dies könne man durch Senkung der Grunderwerbsteuer und eine Anpassung der Bauvorschriften erreichen.
Die Hauptreferentin des Abends war die AfD-Bundestagsabgeordnete und vierfache Mutter aus Speyer Nicole Höchst. Als Lehrerin und ehemalige Regierungsschuldirektorin ist sie seit vielen Jahren mit Bildungsfragen vertraut. Im Laufe ihres Vortrages nahm sie zu den zahlreichen Fehlentwicklungen im Bildungssystem Stellung. Sie beanstandete die zunehmende Ideologisierung an den Schulen, die den Bereich des Denkbaren eingrenzt und eine selbständige Entscheidung der Schüler erschwert. Alles, was rechts vom linken Mainstream sei, werde mit großem finanziellen Aufwand bekämpft. Beispielhaft erwähnte sie die „Schulen gegen Rassismus, Schulen mit Courage“. Was so positiv klinge, sei jedoch ein Vehikel gegen die Forderung der Aufklärung, sich seines eigenen Verstandes ohne die Anleitung durch einen Anderen zu bedienen.
Die Tendenz möglichst viele Menschen das Abitur machen zu lassen führe zur Entwertung desselben, veranlasst falsche Berufsentscheidungen und Arbeitslosigkeit. „Meister statt Master“ könne man dies auf eine Kurzformel bringen. Das Schulsystem müsse dreigliedrig bleiben, um der unterschiedlichen Belastungsfähigkeit von Kindern gerecht zu werden.
Zur Familienpolitik merkte Frau Höchst an, dass es immer schwerer werde, Kinder aufzuziehen. Der Wohnraum sei so teuer, dass dafür oft zwei Einkünfte erforderlich seien. Deshalb würden schon die Kleinsten in Kinderkrippen gegeben; in NRW sollen Kindergärten schon nachts geöffnet bleiben. Geld, um diesen Missstand abzustellen, wäre da sagte sie mit Hinweis auf die Versorgung von hunderttausendfach „Zugewanderten“.
Auf großes Interesse stießen auch ihre Ausführungen zu den Kontakten mit den Abgeordneten der anderen Fraktionen. Die vielen guten Reden im Bundestag begännen zu wirken.
Im Anschluss an die Vorträge folgte eine angeregte Diskussion, bei der die Besucher zahlreiche Fragen an die Referenten stellten. Der Bezirkstagskandidat Karl Halbritter führte mit viel Humor durch die kurzweilige Veranstaltung. Der Landtagswahl im Oktober sehe man mit positiven Erwartungen entgegen.

Von links: Jens Schosnowski, Thomas Schwemmbauer, Nicole Höchst, Karl Halbritter