Piding – Glück im Unglück hatte ein Wahlhelfer der Alternative für Deutschland, als er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag Plakatwände in Piding auf Vandalismusschäden überprüfte. Im Landkreis Berchtesgadener Land wurden bereits zahlreiche Plakate der AfD, aber auch anderer Parteien, mutwillig beschädigt oder zerstört.

Hinter einer der Wände lagen herunter gerissene AfD-Plakate. Die Täterin war allerdings nicht weit. Während der Helfer neue Plakate anbrachte, kam eine Frau mit ihrem Hund zur Plakatwand und beäugte misstrauisch die Arbeit des AfD-Mannes. Als sie sah, für welche Partei er sich engagierte, vermied sie zwar eine verbale Auseinandersetzung. Ihrem Hund gab sie aber den Rat, dass er den Wahlhelfer ruhig anbellen könne.
Das seltsame Verhalten veranlasste den Mann, nach Anbringen der Plakate noch einmal nach dem rechten zu sehen. Tatsächlich überraschte er die Extremistin dabei, wie sie die Plakate wieder herunter riss. Er stellte sie zur Rede und es gelang ihm dabei sogar, sie zu fotografieren. Es wird deshalb nicht allzu schwierig sein, die Straftäterin, die nach der Ansprache flüchtete, zu identifizieren.

Manch einer mag der Ansicht sein, das Zerstören von Plakaten oder eine andere Sachbeschädigung sei ein Kavaliersdelikt. Irgendjemand hat jedoch dafür Geld ausgegeben, durch seine Mitgliedsbeiträge oder eine Spende. Irgendjemand hat sich die Mühe gemacht, in den Gemeinden umher zu fahren und Wahlplakate anzubringen. Das gilt für Helfer der AfD, aber genauso für Helfer von CDU, CSU, FDP, Grünen oder Linken. Wahlkampf heißt verbale Auseinandersetzung mit möglichst guten Argumenten, es heißt nicht Gewalt gegen Sachen oder Personen.
Kein Steinewerfer beim G20 in Hamburg hat mit dem Werfen von Steinen oder Molotowcocktails angefangen. Diese Extremisten, die häufig unter Minderwertigkeitsgefühlen leiden und vom Hass auf alles andere beherrscht sind, reissen zuerst Plakate nicht genehmer Parteien oder Vereinigungen ab. Das reicht irgendwann nicht mehr. Es werden Autos zerkratzt. Anschließend angezündet. Fensterscheiben von Geschäften werden mit Steinen eingeschlagen. Und weil ihnen auch dieses kurze Gefühl der Macht irgendwann nicht mehr genügt und sie bei verbalen Auseinandersetzungen ohnehin schnell überfordert sind, werfen sie zuletzt Steine, Eisenstangen und Brandsätze auf Polizisten. Auf Menschen also, die sich dem Schutz der Bürger verpflichtet haben und dafür jeden Tag Leib und Leben einsetzen.
Aus diesen Gründen und nach dem Motto “Wehret den Anfängen!” wird der AfD-Kreisverband Berchtesgadener Land Strafanzeige gegen die fotografierte Extremistin erstatten, auch wenn der pekuniäre Wert der zerstörten Plakate eher gering ist, und ebenso zivilrechtlich gegen sie vorgehen.